domenica, giugno 03, 2007

Vorwort:

"zu viel in zu kurzer zeit"
...wie alle meine texte zu überarbeiten und auszuarbeiten....
....András Havas war ein ungarischer Poet, welcher im Zuge der stalinistischen Säuberungen nach dem 2. Weltkrieg im Gefängnis absichtlich wahnsinnig gemacht wurde.....
....ich versuchte mit dem Charakter von Clara ein positives Frauenbild zu entwerfen....ich hoffe, dass mir dies einigermaßen gelungen ist.....
....der text ist eine Mahnung....nicht zu viel Macht in zu wenigen Händen.......
....das Geheimnis......


Das Geheimnis

der Erinnerung an András Havas


Personen:

Clara C.
Veno V.
Xola X.
Die Gesichtslosen G1; G2; G3; G4; …
I. Gesichtslose Lepanto L.
II. Gesichtlose B.
Dulcina D.


I.

In einer dunklen Ecke eines Lokal sitzt eine Frau namens Clara. Eine Flasche mit einigen Gläsern vor ihr. Im Hintergrund läuft leise Musik.
Nach einiger Zeit kommt ein Mann zu dem Tisch hin.

V.: Clara?
C.: Veno von der Gruppe 71
V.: Und sie von der Gruppe 64....wie geht es ihnen?
C.: Ich habe Zahnschmerzen
V.: Was Süßes?
C.: Ein Zahn fault vor sich dahin
V.: Zum Zahnarzt?
C.: Niemals (und kippt einen Drink)
V.: Dann hilft wohl nur die Zähne zusammenzubeißen
C.: So ist es
V.: Und ansonsten?
C.: Das Sonstige
V.: Spielen sie noch Klavier?
C.: Schuhmann, Chopin, wann immer ich dazu komme
V.: Ich habe den Klang ihres Klavierspiel noch in meinem Ohr
C.: Unserer letzten Begegnung
V.: Sie erinnern sich
C.: Wie nicht
V.: Ja, wie nicht
C.: Die Musik ist ein Trost
V.: Trostlosen Zeiten
C.: So ist es und bei ihnen?
V.: Keine Interessen....vielleicht das Trinken
C.: Damit sie nicht denken
V.: So ist es
C.: Dann trinken ich und sie
Beide trinken.
Eine Frau namens Dulcina kommt zu den Beiden.
C.: Alles in Ordnung Dulcina….warte bitte in der Nähe
Dulcina nickt und geht ab.
C.: Dulcina passt auf mich auf
V.: Stumm?
C.: Ja
V.: Ansonsten?
C.: Die Fersen brennen
V.: Und die Schuhe
C.: Abdrücke, Spuren, Fasern, Abgleiche, Identifizierungen
V.: Sie denken wie der Gegner
C.: Sie nicht?
Veno überlegt.
V.: Doch auch
C.: Falsche Fährten legen?
V.: Wie nicht?
C.: Trugspuren
Beide verweilen schweigend.
C.: Auf der Flucht
V.: Vor ihnen?
C.: Was denken sie?
V.: Den Gesichtslosen
C.: Sie haben die Entscheidungsträger bereits infiziert, die verbliebenen staatlichen Apparate infiltriert....der große Konzern zieht sein Spinnennetz zusammen
V.: Und alle darin verfangen
C.: Bald....ja
V.: Die neuen Herrscher
C.: Des neuen Totalitarismus
V.: Als ob sich immer alles zwangsläufig wiederholen müsste
C.: Die Geschichte dreht sich um sich selber
V.: Und immer wieder kommt und geschieht das Gleiche
Beide verweilen schweigend.
C.: Ihre Umgebung infiziert?
V.: Noch nicht
C.: Seien sie sich da nichts so sicher
V.: Ich bin sicher
C.: Und wir kämpfen
C.: Ein Kampf gegen Windmühlen
V.: Mächtigen und riesengroßen
C.: Die Uhr tickt, die Zeit läuft, ich weiß nicht; aber eines weiß ich, es gibt noch die Möglichkeit den großen Konzern aufzuhalten
V.: Das Geheimnis?
C.: Zu viele Fragen in diesem Raum
V.: Was weitere Fragen aufwirft
C.: Haben sie das Geschenk dabei?
V.(in einer seiner Taschen greifend): Hier
Veno überreicht Clara ein Bündel Geldscheine.
C.: Hier ist ihr Geschenk
Clara überreicht Veno ein Bündel Dokumente.
V.: Ich werde das Geschenk weitergeben
C.: Tun sie dass
V.: Was denken sie?
C.: Dass geht niemanden was an
V.: Entschuldigen sie
C.(auf ihre Hand blickend): Ich zittere......der Druck wächst
V.(die Hand von Clara ergreifend): Eine Löwin mit einem Herz
C.: Ein nicht verstanden werden....
V.: Ich versuche zu verstehen
Beide schweigen und Clara löst ihre Hand von jener von Veno.
C.: Ich habe die Hoffnung verloren
V.: Der Veränderung
C.: Dem Zeitenwechsel
V.: Ein trauriges Leben?
C.: Sehr traurig
V.: Einsam
C.: Dass ist eine kalte Liebe zwischen ihnen und mir
V.: Ich friere gern
Clara blickt Veno kurze Zeit schweigend an.
C.: Ich friere auch gerne
V.: Es ist kalt hier
C.: Wollen sie und ich tanzen
V.: Tanzen wir
Beide tanzen und setzen sich dann wieder an den Tisch.
Beide trinken.
C.(die Hand betrachtend): Das Zittern wird stärker
V.: An den Kräften zerrend, dass verstehe ich, aber was ich nicht verstehe, ist, warum sie dass machen
C.: Irgendjemand muss es tun
V.: Und die Angst?
C.: Um mich nicht und ansonsten gibt es niemanden
V.: Niemanden?
C.: So ist es besser
V.: Und wird sich etwas ändern?
C.: Es wird sich nichts ändern
V.: Warum dann?
C.: Man muss kämpfen
V.: Der Resignation gibt es schon genug
C.: So ist es
V.: Sie werden sie finden, einsperren, infizieren, womöglich töten
C.: Sie auch
V.: Mich auch
C.: Aber wenigstens haben sie und ich es versucht
V.: Ja, dass haben wir!
Beide verweilen kurz schweigend.
C.: Ihr Freund kommt?
V.: Bald
C.: Er ist infiziert?
V.: Nein
C.: Ja?
V.: Sie und ich sollten einander vertrauen
C.: Wenn man niemanden vertrauen kann
V.: Auch nicht sich selbst?
C.: Nicht mal sich selbst
V.: Dann zerbricht man
C.: Sie und ich können uns keine Sentimentalitäten leisten
V.: Nein, dass können sie und ich uns nicht
Beide verweilen kurz schweigend.
Dulcina tritt zu Clara hin und diese nickt ihr zu.
C.: Ich gehe dann
V.: Bleiben sie noch
C.: Ich kann nicht
V.: Wo kann ich sie finden?
C.: Ich finde sie
V.: Alles Gute
C.: Ihnen auch
Clara geht von Dulcina begleitet ab.
Nach einigen Minuten kommt ein Mann namens Xola zu Veno hin.
X.: Veno
V.: Der unauffällige Xola....komm setze dich Xola
Xola setzt sich zu Veno.
V.: Wie geht es ihnen?
X.: Man geht, ich leide an mangelnder Empathie
V.: Gefühlelos?
X.: Ja
V.: Es ist ihnen niemand gefolgt?
X.: Nur mein Schatten
V.: Und dem Schatten?
X.: Niemand
V.: Die Verbindung ?
X.: Ist hergestellt
V.: Dann wollen sie und ich das Beste erhoffen
X:: Es wird eine Veränderung geben
V.: Gut
V.: Der große Konzern
X.: Die neue Infizierungskampagne läuft….bald werden alle vom großen Konzern abhängig sein
V.: Wir versuchen es zu verhindern
X.: Dass ist die Aufgabe, die uns das Leben gestellt hat
X.: Das Geschenk?
V.: Hier
Xola nimmt die Dokumente entgegen und blickt sich diese an.
V.: Verwahren sie diese gut
X.: Die Dokumente wurden ihnen von der Frau übergeben?
V:. Ja
X.: Orginale?
V.: Orginale
X.: Und die Frau?
V.: Unhaltbar, unergreifbar….einen Moment kann man sie nur fassen und schon ist sie wieder verschwunden
X.: Sehr vorsichtig
V.: Das Nichtvertrauen
X.: Aber mir vertrauen sie?
V.: Ich vertraue ihnen
Xola zereisst die Dokumente.
V.: Was machen sie?
Xola blickt Veno schweigend an.
V.: Ein weiterer Verrat
X.: Eigentlich ein Tauschgeschäft
Einige Sekunden vergehen.
V.: Warum?
X.: Die Infizierung, der große Konzern kann und können nicht aufgehalten werden
V.: Und wer noch nicht gekauft worden ist, der wird verkauft....
X.: Das war doch bisher auch schon so....die einzigen, die wenigen....jene oben...
V.: Und dass ist dann ein Fortschritt?
X.: Es gibt keinen Fortschritt
V.: Die Menschheit?
X.: Es wird Frieden sein
V.: Ein schrecklicher Frieden
X.: Sie werden ihre Meinung noch ändern
V.: Im Krieg gegen mich
X.: Hier, ein letzter Drink
Xola schenkt Veno einen Drink ein.
X.: Trink
Veno blickt Xola wortlos an.
X.: Versuchen sie nicht zu entkommen
V.: Warum sollte ich?
X.: Dann könnte ich sie töten
V.: Sind sie stolz auf ihren Verrat?
X.: Sparen sie sich dass
Die Gesichtslosen betreten den Raum.
G2: Keiner!
Jedliches Leben im Lokal kommt zum Stillstand.
G3: Veno!
V.: Hier
X.: So ist es nun mal
V.: Leere Worthülsen
G1+G2+G3 treten zu Veno hin.
Xola steht auf.
X.: Sie werden in guten Händen sein
V.: Verräter
Xola geht ab.
G1: Wir nehmen sie in Gewahrsam
V.: Spart euch eure Sprüche
G2: Wo ist die Frau?
V.: Ich dachte bei euch
G2 schlägt Veno.
G2: Wo ist die Frau?
Veno schweigt.
G1: Sie werden alles aussprechen, alles gestehen, ein jedes Wort mit ihrem Blut unterschreiben
V.: Abwarten
G3: Abführen!
G2 und G3 legen Veno Hand- und Fußfesseln an, stülpen ihm eine Kapuze über den Kopf und führen diesen ab.
G1: Alle anderen aufstehen
Die Anwesenden stehen auf.
G1: Infizierung durchführen
Die Gesichtslosen führen die Infizierung durch.

Lepanto und B. betreten den Raum.
Lepanto tritt zu G1.
L.: Die Lage?
G1: Infizierung durchgeführt Anführer
L.: Gut....der Kontakmann zum Widerstand?
G1: Zur Weiterbehandlung in das Sicherheitszentrum gebracht Anführer
L.: Die Dokumente?
G1: Hier Anführer
Lepanto nimmt die zerissenen Dokumente entgegen, liest diese flüchtig durch und verwahrt diese dann in einer Aktentasche.

L.: Von der Frau keine Spur?
G1: Die Suche läuft Anführer
L.: Weitersuchen
G1: Es lebe der große Konzern
G1 geht ab.
B. tritt zu Lepanto hin.
B.: Die Frau?
L.: Das Übliche…..Spuren, Fasern, Abdrücke…. …..die Dokumente abgefangen....das Planquadrat hermetisch abgeriegelt....aber sie wird entkommen
B.: So wie die Male zuvor
L.: So wie die Male zuvor
B.: Wie ein Gespenst
L.: Nachtwandelnd
B.: Wie einsam sie wohl sein mag?
L.: Sehr einsam
B.: Und wir liefern sie aus
L.: Wenn die Zeit reif dafür ist
B.: Dann ist gut
L.: Die Befehle sind ausgegeben
B.: Dass sind sie
L.: Ich gehe….beenden sie den Einsatz
Lepanto geht ab.
B.: G1
G1: Ja
B.: Was steht in den Dokumenten?
G1: Soweit ich erkennen konnte, handelt es sich um Informationen über uns
B.: Wie bitte?
G1: Informationen über uns
B.: Näher?
G1: Den Mitgliedern des großen Konzern
B.: Auch über mich?
G1: Ich habe die Namen nicht gelesen
B.: Ich verstehe
G1: Es lebe der große Konzern
B.(zu den anwesenden Gesichtslosen): Abmarsch!
Die Gesichtslosen gehen ab.


II.

In einem Raum des Widerstand.

Clara C.
Omura O.
Stella S.
Paul P.
Die Gesichtslosen G1;G2;G3;G4;…
I. Gesichtslose Lepanto L.
II. Gesichtslose B.
Die Wiederständler W.
Xola X.
Dulcina D.
Nathan N.

Omura und Dulcina sind in dem Raum als Clara zu ihnen kommt.

C.: Wie geht es dir Dulcina?
Dulcina nickt mit dem Kopf.
C.: Olmura
O.: Clara
C.: Wo ist Stella?
O.: Stella kommt bald
C.: Unser Kampf
O.: Wen interessiert dieser?
C.: Niemanden
O.: So ist es
C.: Zweifelnd
O.: Wir werden nichts erreichen
C.: Wer weiß
O.: Ich nicht
O.: Was ist mit deiner Hand?
Clara betrachtet ihre zitternde Hand.
C.: Ich weiß auch nicht
O.: Deine Kräfte
C.: Reichen noch lange
O.: Gehe zu Paul und lasse dir etwas für die Hand geben
C.: Dass werde ich
O.: Clara?
C.: Was ist Omura?
O.: Tue es
C.: Sicher
Beide verweilen schweigend.
O.: Der große Konzern hat sein neues Infizierungs-Programm abgeschlossen
C.: Wie viele Tote?
O.: Wie viele nur?
C.: Und niemand handelt
O.: Sie infizieren jetzt alle Altersklassen
C.: Alle
Paul kommt zu den Anwesenden.
O.: Paul
C.: Paul
P.: Ja, dass bin ich
O.: Wo gehst du um?
P.: Ich habe gearbeitet
C.: Und?
P.: Sie feiern den Abschluss des Zwei-Jahres-Programm
O.: Eine neue Infizierungskampagne
P.: Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist mittlerweile auf die Medikamente angewiesen
C.: Sie infizieren alle Altersklassen
P.: Wir müssen noch vorsichtiger als bisher sein
C.: Ein Minenfeld ist die Welt und wir rennen blindlings dahin
O.: Noch gibt es Hoffnung
P.: Die Gesichtslosen suchen dich Clara
C.: Ich weiß
P.: Ihr Anführer, ein Mann namens Lepanto, ihr bester Mann ist auf dich angesetzt
C.: Es sind immer die Besten
P.: Sie werden dich nicht bekommen
C.: Nein, dass werden sie nicht
Alle verweilen kurz schweigend.
O.: Die Hand von Clara
P.: Was ist damit?
O.: Clara?
Clara zeigt Paul ihre zitternde Hand und dieser untersucht diese.
P.: Ich bin später im Versteck, komme dort vorbei
C.: Dass werde ich
P.: Sicher?
C.: Sicher!
P.: Du hast Veno getroffen?
C.: Ja
P.: Und?
C.: Nichts und
O.: Die Gesichtslosen?
C.: Ich und Dulcina sind ihnen entkommen
P.: Veno?
C.: Ich weiß nicht

P.: Ich muss dann zu den Infizierten
O.: Verliere nicht dein Gesicht
P.: Ich werde aufpassen
C.: Bis später
P.: Bis später
Paul geht ab.
Die Anwesenden sind beschäftigt.
Stella kommt mit Nathan zu der Gruppe hin.
S.: Clara
C.: Stella
S.: Veno hat die Dokumente bekommen?
C.: Ja, Auftrag ausgeführt....aber
S.: Gut
C.: Das Planquadrat wurde geschlossen, ich weiß nicht ob Veno es herausgeschafft hat
S.: Wir schicken eine Kundschafterin los
O.: Wir sollten abwarten
C.: Die Zeit wartet nicht
S.: Stimmt….eine Kundschafterin
O.: Sie soll vorsichtig ein
S.: Dulcina
Dulcina nickt.
C.: Gut
S.: Es ist gefährlich Dulcina
C.. Nimm einen Detektor mit
Dulcina nickt und Clara übergibt Dulcina einen Detektor.
S.: Nathan, was ist?
N.(sich vor Dulcina stellend): Warum Dulcina?
S.: Sie ist die beste Kundschafterin, die wir haben
Dulcina schiebt Nathan beiseite und nickt mit dem Kopf.
N.: Sei vorsichtig Dulcina
Nathan umarmt Dulcina und diese geht ab.
S.: Clara, das Geld?
Clara übergibt Stella ein Bündel Geldscheine.
C.: Der Widerstand?
S.: Zur neuen Infizierungskampagne planen wir einen ideologischen Gegenschlag
C.: Einen was?
S.: Die Veränderung muss aus dem großen Konzern selbst herauskommen, dem Inneren dieses von Menschen geschaffenen Konstrukt
C.: Einem unmenschlichen Konstrukt
S.: Ich erwarte mir viel von den Kontakten im Inneren des Konzern
C.: Wir unterwandern uns alle gegenseitig
S.: So wird es sein
O.: Am Ende werden wir wie unsere Gegner sein
S.: Im Kampf bleibt uns nichts anderes übrig
C.: Die Hoffnung nicht verlieren
S.: Die verlieren wir nicht
Alle verbleiben schweigend.
Man hört Schüsse
Nathan eilt zu einem Fenster.
N.: Die Gesichtslosen kommen!
S.: Nathan
N.: Ich kämpfe….und ihr versucht zu fliehen
Nathan geht ab.
S.: Clara
C.: Ja
S.: Rette die Zukunft
C.: Wenn ich mit der Vergangenheit dann abgeschlossen habe
S.: Immer einen Scherz.....
C.: ….den Gedanken
Clara und Stella umarmen sich.
S.: Das Geheimniss
C.: Ich werde ihnen entkommen
S.: Sei vorsichtig
S.: So sei es....jetzt
Clara flüchtet.
O.: Stella?
S.: Ich bleibe
O.: Der Widerstand?
S.: Lebt! Und Omura, versuchen sie ihnen zu entkommen
O.: Ich bleibe an ihrer Seite
S.: Töte mich
O.: Wie?
S.: Ich weiß zuviel
O.: Dass können sie von mir nicht verlangen
S.: Töte mich!
O.: Sie und ich sollten zu fliehen versuchen
S.: Wohin?
O.: Los kommen sie
Die Beiden verlassen fluchtartig den Raum.

Die Gesichtslosen betreten den Raum.
Ein Tumult zwischen einigen Gesichtslosen und einigen Widerständlern.
Die Gesichtslosen führen die Infizierung durch.

G2+G3 kommen mit Olmura zu G4 hin.
O.: Der Widerstand lebt!
G4: Ja....ja....sonst noch was?
Lepanto und B. betreten den Raum.
Lepanto tritt zu den Gesichtslosen.
L.: Wer ist dass?
G1: Omura, Gruppe 42 Anführer
L.: Möchten sie noch etwas sagen?
O.: Man muss sich im Herzen des Feindes schlafen legen und diesem zu einem reflektierenden Bewusstsein bringen
Lepanto beobachtet Omura.
L.: Die Frau?
O.: Ja, die Frau
L.: Sie wird uns nicht entkommen
O.: Und ihr auch nicht
L.: Abführen
G2 und G3 legen Omura Hand- und Fußfesseln an und stülpen ihm eine Kapuze über den Kopf.
L.: Keine Infizierung durchführen...wir brauchen Informationen von ihm
G3: Verstanden Anführer
Omura wird abgeführt.
B.: Infizierung abgeschlossen?
G3: Infizierung abgeschlossen
L.: Wo ist die Anführerin?
G4+G1 (mit Stella herbeikommend): Hier Anführer
L.: Nur eine kleine verwirrte Frau
B.: Der Schlange den Kopf abgeschlagen
L.: Und was jetzt kleine Frau?
B.: Nur eine Kriminelle, die sich der Gerechtigkeit zu entziehen versucht hat
L.: Der große Konzern wird sich freuen
B.: Eine Beförderung?
L.: Wohl so etwas
B.: Sie können stolz auf sich sein Lepanto
L.: B., sie brauchen mich nicht darauf aufmerksam zu machen, ich bin es
B. tretet nahe zu Stella heran.
B.: Wir werden viel Zeit mit Ihnen verbringen
L.: Dass werden wir
B.: Alles werden sie uns berichten
L.: Jeder Gruppe
B.: Jedes Mitglied
Stella schweigt.
L.: Abführen
G4 und G1 legen Stella Hand- und Fußfesseln an, stülpen ihr eine Kapuze über den Kopf und führen sie ab.
G5(mit Dulcina herbeikommend): Eine stumme Kundschafterin….ich habe sie abgefangen Anführer
B.: Eine Stumme
L.: Exekutieren sie die Frau G5
G5: Ja Anführer
B.: Wie?
L.: Eine exekutieren, zehn infizieren…..das Prinzip der Abschreckung
G4 bereitet die Exekution von Dulcina vor.
L.: Nicht hier.....gehe vor die Tür
G4: Verstanden Anführer
G4 geht mit Dulcina ab.
Ein Schuss ist zu hören.
Totenstille.
L.: Die Frau?
B.: Wir jagen sie
L.: Ich möchte ihren Kopf
B.: Nur den Kopf?
L.: Ja
B.: Keine Infizierung?
L.: Ich sagte den Kopf
B.: Ihre Gefangennahme ist nur eine Frage von Zeit
L.: Ich habe aber keine Zeit
B.: G2 Planquadrate schließen
G2: Planquadrate werden geschlossen
B.: Warten sie....ich übernehme die Leitung…..Lepanto
L.: Gehen sie
B. und G2 gehen ab.

Nach einigen Momenten kommt Xola zu Lepanto hin.
X.: Der Widerstand ist nun wohl Geschichte
Lepanto tritt zu Xola und schlägt ihn.
L.: Die andere Frau!
X.: Was ist mit der anderen Frau?
L.: Sie weiss zuviel
X.: Und?
L.: Suche und finde sie für mich
X.: Ich bringe sie ihnen Lepanto
L.: Enttäuschen sie mich nicht….der Steckbrief
Xola nimmt den Steckbrief entgegen.
X.: Und dann….
L.: Sie bekommen ihre Eltern aus der Sippenhaft
X.: Und mein Bruder?
L.: Vergessen sie ihn
X.: Schon vergessen
L.: Gehen sie jetzt
Xola geht ab.
G2 tritt zu Lepanto hin.
G2: Wir haben alle Aufgaben ausgeführt Anführer
L.: Nein
G2: Welche Aufgabe Anführer?
L.: Die Frau....ich möchte diese Frau
G2: Wir tun unser Bestes Anführer
L.: Dann verbessert euch
G2: Ja Anführer, es lebe der große Konzern
L.: Es lebe der große Konzern
Lepanto geht ab.
Die Gesichtslosen beginnen den Raum zu zerstören.


III.

In einem Versteck.

Clara C.
Paul P.
Veno V.
Nathan N.
Xola X.
I. Gesichtslose Lepanto L.
II. Gesichtslose B.
Die Gesichtslosen G1; G2; G3; G4;....


Der verwundete Nathan liegt auf einer Decke. Paul verarztet diesen.

N.: Werde ich es schaffen?
P.: Was soll die Frage?
N.: Eine Antwort
P.: Ja Nathan, sie werden es schaffen, die Blutung ist gestoppt
N.: Sie belügen mich nicht?
P.: Ich bin ein gänzlich schlechter Lügner
N.: Dulcina?
P.: Ich weiß nicht
N.: Stella? Tom? Clara? Alexander?
P.: Der Widerstand ist wohl Geschichte
N.: Clara hat es vielleicht geschafft
P.: Vielleicht
N.: Sie schafft es immer den Gesichtslosen zu entkommen
P.: Dann wird sie ihnen wohl entkommen sein
N.: Sicher
P.: Sie müsste hierher kommen
N.: Dann kommt sie
Paul kümmert sich um Nathan`s Wunde.
N.: Dulcina….Dulcina
P.: Dein Herz sollte nicht an die Liebe denken, denn zu schlagen
N.: Ohne sie brauche ich kein Herz, kein Leben
P.: Denke sie an sich selbst
N.(delirierend): Dulcina…..Dulcina

Clara betretet das Versteck.

C.: Paul
P.: Clara
Clara und Paul umarmen sich.
C.: Hallo Nathan
N.: Clara
C.: Was ist mit ihnen?
N.: Ich bin fliehend von einem Gesichtslosen angeschossen worden
C.(an Zola sich wendend): Er wird es schaffen?
P.: Ja
C.: Gut
P.: Wie sind sie den Gesichtslosen entkommen?
C.: Nächste Frage
P.: Der Widerstand?
C.(ihre zitternde Hand betrachtend): Der Druck wird stärker
P.: Eine Beruhigungstablette?
C.: Nein
Beide verweilen kurz schweigend.
C.: Dieses Mal war es knapp
P.: Es gibt zu viele Verräter
C.: Nicht nur, die Infizierten
P.: Was nun?
C.: Abwarten
P.: Ohne all die anderen?
C.: Ich bin noch übrig
P.: Und wenn die Gesichtslosen sie haben?
C.: Vorher sterbe ich
Clara geht zu Nathan.
C.: Nathan
N.: Was ist mit Dulcina?
Clara schweigt.
N.: Was ist mit ihr?
C.: Die Gesichtslosen
N.: Nein
C.: Sie ist stumm
N.: Nein
C.: Die Gesichtslosen haben sie exekutiert
Nathan stöhnt auf.
N.(den Tränen nahe): Mein Gott
C.: Mit Gott hat dass alles nichts zu tun
P.: Ich gebe Nathan eine Beruhigungs-Spritze
N.(delirierend): Dulcina….Dulcina
Paul verabreicht Nathan eine Spritze und dieser schläft ein.
C.: Was war dass?
P.: Morphium
C.: Hilft wohl auch bei Zahnschmerzen?
P.: Die Löwin
C.: Ich brauche keine Streicheleinheiten
P.: Ich bewundere dich
C.: Ich bin müde
P.: Die Dokumente?
C.: Wohl abgefangen.....Veno
P.: Was ist mit ihm?
C.: Noch ein Verräter
P.: Dass glaube ich nicht
C.: Dann ist er jetzt wohl tot
P.: So wird es sein
Clara wendet sich ab.
P.: Was ist Clara?
Clara schweigt.
C.: Nathan blutet aus der Wunde
Paul kümmert sich um die Wunde von Nathan und wendet sich dann Clara zu.
P.: Ihre Hand Clara?
C.(ihre zitternde Hand betrachtend): Nicht so wichtig
P.: Zeige sie mir
C.: Hier
Paul untersucht die Hand.
P.: Die Anspannung....ein psychisches Problem
C.: Noch eines
P.: Sie sollten sich für ein paar Tage zurückziehen
C.: Jetzt?
P.: Viel Wasser trinken
C.: Werde ich machen….wir sollten Kontakt zu den verbliebenen Gruppen herzustellen versuchen
P.: Nein, wir sollten vorerst hier bleiben…..du solltest dich ausruhen Clara
C.: Auf Informationen warten
P.: Ja
C.: Das Wesentliche
P.: Zuerst das Unwesentliche
C.: Ich könnte schlafen
P.: Dann schlafe
C.. Ich muss erst aus diesem Alptraum erwachen….meinem Leben
P.: Hellwach sind sie
C.: Zu viel
Hinkend kommt Veno zu Clara, Paul und Nathan hin.
V.: Clara......Paul
P.: Veno
Clara tretet einen Schritt zurück.
V.: Clara?
C.: Sie sind infiziert
V.. Bin ich nicht
C.: Unmöglich
V.: Sie müssen mir vertrauen
C.: Beweise es
P.: Woher wissen sie von diesem Versteck?
V.: Von Omura
P.: Woher kennen sie Omura?
C.: Omura war der Kontaktmann zwischen mir und Veno
V: Ich habe ein Herzleiden vorgetäuscht….auf dem Weg zur Krankenstation konnte ich den Gesichtslosen entkommen
C.: Wer soll das glauben?
V.: Mein Herz?
P.: Was ist mit ihrem Freund?
V.: Ein Verräter
C.: Sie haben ihm vertraut
V.: Ein Fehler
C.: Die Dokumente?
V.: Den Gesichtslosen
C.: Nicht gut….die Gesichtslosen haben Stella
V.: Der Widerstand?
C.: Zusammengebrochen
P.: Resignation
V.: Nein, wir werden kämpfen
P.: Wie denn?
V.: Clara?
C.: Wir kämpfen!
V.: Paul?
P.: Wir kämpfen!
V.: So sei es

Xola kommt mit einer Waffe in einer Hand zu Paul, Clara, Veno und Nathan hin.
X.: Keiner bewegt sich
V.: Der unauffällige Zola
C.: Dein Freund?
V.: Weniger ein Freund, denn Feind
X.: Clara, endlich begegnen sie und ich uns
C.: Die Freude ist gänzlich auf meiner Seite
X.: Dann ist gut....und dass ist….ich kenne sie…..sie arbeiten im Konzern
Paul blickt Xola schweigend an.
X.: Die Verräter unter sich
P.: Dass Einzige, welches uns miteinander verbindet
P.: Was wollen sie?
X.: Ich habe schon alles was ich möchte
C.: Mich
X:. Die Gesichtslosen sind bald hier.....das Geheimnis Clara?
Clara schweigt.
Xola richtet die Waffe auf Paul.
X.: Das Geheimnis?
C.: Niemals
X.: Niemals?
Xola erschießt Paul.
X.: Das Geheimnis Clara?
C.: Niemals?
Xola richtet die Waffe auf Veno.
X.: Gibt es denn niemanden denn sie lieben Clara?
C.: Niemanden
X.: Die Gesichtslosen werden ihnen das Geheimnis herauspressen
Clara schweigt.
X.: Ich könnte ihnen helfen
C.: Nein
V.: Sie können sich nur selber helfen
X.: Die gleichen Sprüche wie beim letzten Mal
V.: Verräter
X.: Wie sind sie denn den Gesichtslosen entkommen?
V.: Verräter
X.: Ich sehe, ich bin unter Freunden
C.: Stirb
X.: Aber zuerst ihr

B. betretet das Versteck mit einer Waffe in der Hand.

X.: B.
B.: Xola
X.: Ich habe die Frau
B.: Ich sehe...gut
X.: Die Gesichtslosen?
B.: Sind bald hier
X.: Dann ist der Widerstand Geschichte
B.: So wird es sein
B.(auf Paul blickend): Was ist mit ihm?
X.: Ich habe ihn erschossen
B.: 1 Exekutierter, 10 Infizierte
X.: Machen sie sich keine Sorgen
B.: Die mache ich mir auch nicht
X.: Was ist?
B.: Ach nichts
B. erschießt Xola.
B.: Nun können wir ungestört miteinander sprechen
C.: Sie sind nicht infiziert?
B.: Nein
C.: Warum?
B.: Ich frage....das Geheimnis?
C.: In mir verwahrt
B.: Dann ist gut
C.: Sie möchten es nicht wissen
B.: Nein, eigentlich nicht
C.: Warum?
B.: Warum (und lächelt)....dass wird wohl mein Geheimnis bleiben
C.: Damit jeder sein Geheimnis hat
B.: So soll es sein
V.(bei der Leiche von Paul): Mausetot
C.: Zumindest schmerzlos
B.: Wer war dieser Mann?
C.: Ein guter Arzt, der im großen Konzern arbeitete, ein großer Mann
B.: Jetzt nicht mehr
Alle schweigen.
C.: Ich möchte den Anführer…..ich möchte mich mit Lepanto treffen
B.: Wie bitte?
C.: Sie haben mich schon verstanden
B.: Wie soll dass gehen?
C.: Hinterlegen sie eine schriftliche Notiz in seinem Umfeld
B.: Ein heimliches Treffen?
C.: Genau
V.: Clara...nein
C.: Ich muss diese Angelegenheit zu Ende bringen
B.: Die Notiz?
Clara fertigt die Notiz an und überreicht diese B..
C.: In drei Tagen im Lokal 87 bei Sonnenuntergang
B.: Ich werde es für sie tun
C.: Danke
V.: Clara
C.: Es ist meine Entscheidung
B.: Ich verschwinde....und ihr solltet das Gleiche machen
V.: Bald
C.: Danke
B.: Wartet…hier
B. gibt Veno die Waffe.
B.: Die könnten sie brauchen
B. geht ab.

V.: Dass ist ihr Todesurteil
C.: Warten wir ab
V.: Nathan?
Nathan regt sich nicht.
Clara und Veno gehen zu diesem hin.
V.: Er ist tot
C.: Ruhe in Frieden Nathan
V.: Eine Überdosis Morphium
C.: So ist es
V.: Alles bricht auseinander
C.: Es geschieht zu viel in zu kurzer Zeit
V.: Die Ereignisse
C.: Paul, Nathan, Dulcina
V.: Windmühlen
Beide schweigen.
Veno summt eine Klaviersonate.
C.: Schuhmann
V.: Clara
Veno küsst Clara.
C.: Was soll dass?
V.: Ich habe zu kalt
Clara blickt Veno an.
C.: Ich auch
Beide küssen sich.
C.: Ich muss gehen
V.: Bleibe
C.: Wir treffen uns später
V.: Wo?
C.: Ich werde sie finden
Clara geht ab.
Nach einigen Minuten betreten die Gesichtlosen den Raum.
G2: Keiner!
V.: Es ist nur einer
Veno zieht die Waffe
G3: Lassen sie dass
Veno wirft die Waffe weg und die Gesichtslosen legen Veno Handfesseln an.
Lepanto betretet den Raum.
L.: Veno
V.: Der Anführer
L.: Jetzt haben wir sie wieder
V.: Eine kurze Flucht
L.(zu der Leiche von Xola tretend): Xola....nun ja...und dass ist? (zur Leiche von Paul tretend)
V.: Nie gesehen
L.: Dass werden wir noch früh genug wissen
V.: Zu spät
L.: Wer hat Xola erschossen?
V.: Ich
L.: Die Frau?
V.: Welche Frau?
L.: Die Komik wird ihnen noch vergehen
V.: Mit ihnen sicherlich
L.: Abführen
G3: Ja Anführer
G3+G4 legen Veno Beinfesseln an, stülpen ihm eine Kaputze über den Kopf und führen diesen ab.
L.: G2
G2: Anführer
L.: Die Familie von Xola exekutieren
G2: Ja Anführer
L.: Mitgestorben
G2: Ja Anführer
G2 geht ab.
B. kommt zu Lepanto.
B.(auf die Leiche von Xola blickend): Xola
L.: Mausetot....wo waren sie?
B.: Ich wurde aufgehalten
L.: Wie?
B.: Die neue Infizierungskampagne
L.: In welchem Planquadrat
B.: 14c

B. geht durch den Raum und hebt in einer Ecke einen Zettel auf.
B. überreicht Lepanto den handbeschrifteten Zettel.
B.: Da steht “Für Lepanto”
L.: Lassen sie mich alleine B.
B. geht ab.
L.: Gesichtslose Abmarsch
G1: Es lebe der große Konzern Anführer
Die Gesichtslosen gehen ab.
Lepanto liest den Zettel, zerstört diesen und geht ab.


IV.

IV.I

Clara C.
Lepanto L.
Ein Infizierter I.



In einer dunklen Ecke eines Lokal sitzt Clara. Im Hintergrund läuft leise Musik.
Nach einiger Zeit kommt Lepanto zu dem Tisch hin.

L.: Frau Clara?
C.: Herr Lepanto
L.: Gut, dass wir uns treffen
C.: Ich hoffe, dass sie die Bedingungen eingehalten haben
L.: Ich habe
C.: Ich habe sie mir anders vorgestellt
L.: Dass ist meistens so…..sie haben sich mich als böses, vernarbtes Monstrum vorgestellt
C.: So ungefähr
L.: Da muss ich sie wohl enttäuschen
C.: Die Enttäuschung hält sich in Grenzen
L.: Ich habe andere Interessen…wir haben Veno
C.: Und ist er schon entkommen?
L.: Diesmal nicht
C.: Wird wohl noch werden
L.: Wir haben ihn entkommen lassen
C.: Um mich zu finden?
L.: So ist es
C.: Ich möchte verhandeln
L.: Es gibt nichts zu verhandeln
C.: Sind sie sicher?
L.: Das Geheimnis
C.: Welches Geheimnis?
L.: Ihre Hand zittert
C.(ihre Hand betrachtend): Ich weiß
L.: Die Anspannung
C.: Und bei ihnen?
L.: Ich bin mit allem noch fertig geworden
C.: Außer mit ihnen selbst
Beide verweilen schweigend.
L.: Was hat dass mit den Gruppen eigentlich zu bedeuten?
C.: Was glauben sie?
L.: Keine Ahnung
C.: Tarnung, Desinformation, Verwirrung stiften, den Gegner in die Irre führen....mehr ist nicht
L.: Sie lügen
C.: Der Konzern ist die Wahrheit
L.: Wenn sie mir das Geheimnis nicht erzählen möchten, erzähle ich ihnen eines
C.: Da bin ich aber gespannt
L.: Ich habe ihre Tochter
C.: Ich habe keine Tochter
L.: Oh ja.....die haben sie
C.: Nein
L.: Nikita
C.: Nikita?
L.: Wir haben sie vor ein paar Monaten gefunden
C.: Infiziert?
L.: Nein.....sie ist krank
C.: Dass stimmt nicht
L.: Sie wird bald sterben
C.: Nein
L.: Gibt es da vielleicht doch Gefühle in dieser kalten Frau
C.: Ich glaube ihnen kein Wort
L.: Müssen sie auch nicht.....hier
Lepanto legt einige Fotografien auf den Tisch.
L.: So sieht ihre Tochter jetzt aus
Clara betrachtet die Fotos.
L.: Wie lange haben sie ihre Tochter nicht mehr gesehen....10....8 Jahre.....wir könnten sie retten....aber
C.(von den Fotos aufblickend): Aber?
L.: Der Preis ist ihr Leben und das Geheimnis
Clara blickt Lepanto schweigend an.
L.: Was nun?
Clara nimmt einen Drink zu sich und verzieht ihr Gesicht.
L.: Was ist?
C.: Zahnschmerzen
L.: Ihre Hand zittert, die Zähne schmerzen…sie sind am Ende.
C.: Was passiert mit den Anderen?
L.: Das Übliche....und?
C.: Ich werde darüber nachdenken
L.: Ich brauche jetzt eine Entscheidung
C.: Jetzt
L.: Wer ist eigentlich der Vater....meine Neugierde....sie verstehen
C.: Nikita hat keinen Vater
L.: Aber eine Rabenmutter
Clara schweigt.
C.: Sie sind verheiratet?
L.: Mit meiner Arbeit
C.: Keine Frau in ihrem Leben
L.: Glücklich alleine
C.: Ein Einzelgänger
L.: So wie sie
C.: Sie und ich sind uns nicht ähnlich
Lepanto schweigt.
L.: Früher oder später sind alle unsere Gegner sprachlos
C.: Sie wissen was sie tun
L.: Ich bin von der Richtigkeit meiner Handlungen absolut überzeugt
C.: Menschen sterben
L.: Soll ich jetzt weinen
C.: Können sie denn?
L.: Nein
Beide schweigen.
C.. Sie sollten ihre Maske ablegen
L.: Darunter ist kein Gesicht
C.: Warum nicht?
L.: Niemand erträgt es einem anderen in das Gesicht zu blicken, niemand erträgt die Wahrheit und deshalb tragen wir alle Masken
C.: Also ist es besser gesichtslos zu sein
L.: So ist es….der Mensch ist schwach, aber das System, der Konzern ist stark und mit diesen der Mensch
C.: Es lebe der große Konzern
L.: Sie machen sich über mich lustig
C.: Ich habe ein Gesicht
Clara ergreift die Hand von Lepanto und führt diese zu ihrem Gesicht.
C.: Spüren sie die Lippen, die Wangen, diese Augen, keine Maske verhüllt diese, es ist das Leben, kein System, kein Konzern, alles maskenlos, ein Gesicht
Lepanto löst seine Hand von jener von Clara.
L.: Das Gesichtslose wird triumphieren, die Maske, denn dies ist jenes was die Menschen möchten, die Maske, das Gesichtslose, den großen Konzern
C.: Sie haben vergessen, dass sie ein Mensch sind
L.: Sie müssen sich mit ihrem Schicksal abfinden
C.: Wo ist ihr Herz?
L.: Ihr Kampf war vergeblich
C.: Erinnern sie sich an ihre Kindheit?
L.: Dass Gerede wird alles nichts bringen
C.: Wissen sie wer den Konzern gegründet hat
Lepanto schweigt.
C.: Wissen sie von den Entdeckungen, der Weigerung diese der Menschheit zugute kommen zu lassen
Lepanto schweigt.
C.: Haben sie ein Gewissen
L.: Dass ändert doch alles nichts
Clara schweigt.
L.: Nikita hat mir vieles von ihnen erzählt....dass sie Klavier spielen....Chopin....Schuhmann....welche Sprachen sie sprechen...welches Essen sie lieben....ihre Vorlieben....ihre Abneigungen......ihr gesamtes Leben....einfach alles
C.: Alles und doch Nichts
L.: So wird es sein
C.: Gar nichts wissen sie
L.: Sie sind einsam?
C.: Sie auch
L.: Ich auch
Beide schweigen.
C.: Tanzen sie
L.: Wie bitte?
C.: Kommen sie
Beide tanzen und setzen sich dann wieder.
L.: Sie sind jetzt gänzlich alleine
C.: Dass war ich vorher auch schon
L.: Nichts Neues für sie?
C.: Genau
Beide schweigen.
C.: Ich habe meine Entscheidung getroffen
L.: Ja
C.: Wir tauschen….mich und das Geheimnis gegen Nikita
L.: Einverstanden
C.: Morgen auf dem Hauptplatz 18 um 15 Uhr
L.: Ich werde da sein
C.: Kommen sie nur mit Nikita
L.: Bis morgen

Lepanto geht ab.
Clara nimmt einen Drink zu sich.
Nach einiger Zeit kommt ein Infizierter zu Clara hin.

I.: Frau?
C.: Ja
I.: Ich möchte sie um Geld für die Medikamente bitten
C.: Schmerzen
I.: Unerträgliche
C.: Wann wurden sie infiziert?
I.: Vor 43 Tagen…..die Schmerzen überlagern jeden Gedanken, jedes Gefühl….es lebe der große Konzern
C.: Hier
Clara reicht dem Infizierten einige Geldscheine.
I.: Es lebe der große Konzern
C.: Es lebe der große Konzern
Der Infizierte geht ab.
Clara blickt in die Leere in und um sich.


IV.II

Clara C.
Nikita N.
Lepanto L.
Stella S.
B. B.

Auf dem Hauptplatz 18.
Ein Kommen und Gehen.
Zwischen den Passanten erscheinen Lepanto und Nikita.

L.: Freuen sie sich?
N.: Nein
L.: Ihre Mutter
N.: Sie weiß, dass ich für sie bin Anführer?
L.: Nein, dass weiß sie nicht
N.: Das Geheimnis?
L.: Ich werde es erfahren
N.: Dann hat es sich gelohnt
L.: Dass hat es sich
N.: Und meine Krankheit?
L.: Sie werden sterben
N.: Ich weiß
L.: Vielleicht rettet der Konzern ihr Leben
N.: Es lebe der große Konzern
L.: Angst?
N.: Ich bin glücklich dem großen Konzern dienen zu können
L.: Eine gute Soldatin
N.: Danke
L.: Bald werden alle Menschen gesund sein
N.: Ihr Triumph
L.: Mit ihrer Hilfe
N.: Sie sind der Anführer
L.: Ich bin nur ein kleines Rad im großen Konzern
N.: Es lebe der große Konzern
L.: So sei es
Beide schweigen.
L.: Spiele deine Rolle dann
N.: Ich bin eine gute Schauspielerin
L.: Sie können überzeugend sein
N.: Danke für das Lob Anführer
L.: Wie spät ist es Nikita?
N.: In 5 Minuten 15 Uhr
Beide verweilen schweigend und warten.
L.: Der Platz ist von den Gesichtslosen umstellt
N.: Nichts kann passieren
L.: Genau so ist es
N.: Wichtig ist nur, dass sie glücklich sind
L.: Ich bin es....noch die Frau und das Geheimnis und mein Auftrag ist beendet
N.: Dann können sie sich um die wirklich wichtigen Angelegenheiten kümmern
L.: Ich werde vielleicht ihr Leben retten
N.: Mein Leben in ihren Händen

Clara kommt zu den Beiden.
N.: Mutter
C.: Nikita
Nikita fällt Clara in die Arme.
C.: Es tut mir leid
N.: Nein
C.: Es tut mir leid
N.: Ich bin krank
C.: Ich weiß
N.: Wie geht es dir?
C.: Gut
Beide verweilen schweigend.
L.: Genug der Sentamentilitäten......Clara
Clara schweigt.
L.: Das Geheimnis?
C.: Die Tochter
L.: Das Geheimnis?
C.: Was passiert mit ihr?
L.: Ihr Leben gegen das ihrige, aber vorher das Geheimnis
C.: Ich nehme es mit in den Tod.
Lepanto überlegt.
L.: Einverstanden
Lepanto zieht eine Waffe.
L.: Auf die Knie.....sofort
Clara geht auf ihre Knie.
N.: Lepanto
L.: Was ist?
N.: Nicht hier
L.: Sei still....ich erschieße sie jetzt Clara
C.: Nicht vor meiner Tochter
N.: Lepanto
L.: Sagen sie mir das Geheimnis und ich erschieße sie nicht hier
Clara schweigt.
Lepanto legt die Waffe an die Stirn von Clara.

Stella kommt zu den Anwesenden.

L.: Woher kommen sie denn?
S.: Überrascht?
L.: Nun ja
S.: Jetzt sind sie alleine
L.: Der Platz ist von den Gesichtslosen umstellt
S.: Sind sie sicher?
L.: Ja
S.: Alles in Ordnung Clara?
C.: Mir geht es gut, bleibt nur die Frage wie lange noch
S.: Wer ist dass?
C.: Meine Tochter Nikita
S.: Sie haben eine Tochter?
C.: Ja
Alle verweilen schweigend.
L.: Wie konnten sie nur entkommen
B. tritt neben Stella hin.
L.: Ich beginne zu verstehen
B.: Lepanto
L.: B.
Lepanto richtet seine Waffe auf B. und in diesem Moment schlägt Stella ihm diese aus der Hand.
Die Waffe landet vor den Füßen von Nikita
Nikita nimmt die Waffe an sich und richtet diese auf B.
L.: Erschieße ihn
Nikita richtet die Waffe auf Clara.
C.: Nikita
N.: Das Geheimnis?
S.: Sage es ihr Clara
L.: Töte sie alle
Ni.: Ich zähle jetzt 10.....10....9....8....7....6....5.....4.....3.....2.....1.....
Clara schweigt.
Nikita erschießt Lepanto und richtet dann die Waffe auf ihren Kopf.
B.: Tue es nicht
Clara steht auf und tretet zu Nikita hin.
C.: Gib mir die Waffe Nikita
Nikita reagiert nicht.
C.: Nikita
Nikita gibt Clara die Waffe und bricht weinend in den Armen von Clara zusammen.

S.: Wo sind die Gesichtslosen?
B.: Ich habe sie abgerufen
S.: Und jetzt?
B.: Verschwinden sie
S.: Und sie?
B.: Ich weiß, was ich tue
S.: Warum?
B.: Nächste Frage
S.: Danke
Stella küsst B. auf die Stirn.
B.: Kämpfen sie weiter
S.: Dass werde ich
B.: Verschwinden sie....die Gesichtslosen
Stella geht ab.
B. blickt zu Nikita und Clara, schüttelt den Kopf und geht ab.

Nikita blickt zu Clara auf.

N.: Es tut mir leid
C.: Es braucht dir nicht leid zu tun...du hast richtig gehandelt
N.: Was ist jetzt?
C.: Wir kämpfen weiter
N.: Kann ich bei dir bleiben?
C.: Dass kannst du
N.: Das Geheimnis
C.: Dass bleibt geheim

Clara und Nikita verschwinden zwischen den Passanten.

The End


Anmerkungen:

Name: Kürzel

Clara C.
Veno V.
Xola X.
Die Gesichtslosen G1;G2;G3
I. der Gesichtslosen Lepanto L.
II.der Gesichtslosen B.
Omura O.
Stella S.
Paul P.
Die Widerständler W.
Eine stumme Frau Dulcine D.
Die Gäste im Lokal G.
Nathan N.
Nikita N.
Ein Infizierter I.