giovedì, novembre 08, 2007

Der Wolf (z.ü.)

I

Ein Weiterstreifen klammert sich
verlorenen Momenten fest;
abfallende Eissplitter fallen
durch zerbrochene Fenster der Zeit
und ein Hauch von Sehnsucht
dringt
durch die Gezeiten des Leben;
blutend irrt das Tier
durch Wälder der Einsamkeit;
schüttelt an verblühenden Bäumen
die Verlorenheit ab
und bleibt der Blick
einem dunklen Antlitz verschlossen;
mit der Wut
zwischen einer stummen Kälte
und eisigen Sternen;
noch ist das Licht
in seinem dornigen Nest
und das Knistern
angstvoller Sträucher
begleitet die endlose Weite
gebrochener Zeiten;
weiterstreifen
stürzenden Abgründen;
fleischlosem Zittern;
blutigem Schnee dahin;
den Blitzen und dem Donnern
einer davoneilenden Nacht.

II

Kurz der Stille
aneinandergereihter Ruinen,
der Leere verfallen;
verweilen;
tief in sich versteckt, den Schmerz;
an dem verwüsteten Land;
im Wind zitternder Knochen vorbei;
mit dem Dreck und dem Schnee,
zu einem
sich vermischend;
weiterstreifen
und die Spuren,
einen verfolgend,
von dem Sturm
verwischen lassen;
dem endlosen Winter
vom Tier Besitz ergreifend
mit der Kraft
einen jeden Augenblick schwindend;
der Kälte entgegen
und endlos scheint
die Mitternacht;
trübe Schatten
durch die Wände
einer sich ausbreitenden Taubheit fallend
und das Feuer am Horizont
entzündet sich nicht;
verbleibt der Unendlichkeit.

III

Durch vergessene Städte;
Berge aus verottendem Stein;
einem trotzendem, geschmolzenem Metall;
eine unschuldige Beute,
fletschenden Zähne zerissen;
blutrünstig ausweiden
und
geleerten Plätzen der Abwesenheit,
nackten Welten der Stumpfheit
weiterstreifen
zum verdorrten Sein;
durch Wiesen, goldschimmernd;
den Atem entsto
ßen;
klopfendem Herzen
der Dunkelheit
traurig
Einla
ß begehrend,
durch die Nacht
den nächsten Tag
mit sich tragend,
durch schmerzendem Schnee
einem kreischenden Fluss entlang,
fliehendem Wasser,
alleine
nachjagen.

IV

Dem Ende des wüsten Land,
trockenem Ufer angekommen,
die tosende Brandung,
den Wellen
einander aufschlagend;
gekleidet
einem starren Kleid
die Müdigkeit
und an einer Klippe
sich niederlegend;
begleitet dem Peitschen fallender Lüfte
und die Blicke der Götter
auf die Tiefe
herabregnend;
das Tier
an den Steinen
sich schmiegend;
die Augen, die Sinne verschlie
ßend
und von keinem Instinkt
sich noch erreichen lassen;
einschlafend
von dem Meer
sich umarmen lassen;
dem Frieden verfallen,
das Gespür verschlie
ßen;
die Pfoten ausstrecken
und das Herz
dem Ende hinzu
ausklopfen lassen;
ausatmen;
im Winde eines aufbrandenden Morgen
verwehen;
mit dem Feuer am Horizont,
demselben Moment
sich entzündend.