venerdì, febbraio 27, 2009

....da es eh egal ist....

Ich wache um 07.00 Uhr nach wenigen Stunden Schlaf auf, ziehe mich an, eile zum Baecker um die Ecke und kaufe mir 2 Semmel; eile zurueck in die Wohnung, fruehstuecke, dusche und verlasse die Wohnung.

Seit 2 Wochen habe ich Unterschlupf bei einer Bekannten gefunden; muss also nicht mehr in der "schoenen Stadtwohnung" ausharren; die Bekannte ist bis zum Herbst abwesend und hat mir ihr Zimmer in jener WG ueberlassen; auch deshalb da das Leben in der "schoenen Stadtwohnung" mehr an sibirisches Roulette, denn einem menschenwuerdigen Dasein erinnert.
Die beiden "Wohnungen" sind zwar nur 200 meter Luftlinie voneinander entfernt; es ist aber ein Unterschied wie zwischen Lower East Side Manhatten und Bombay Central Slum.

Ich verlasse die Wohnung und nachdem ich mich aus einer Auswahl von 2 Kaffeehaeusern fuer eines entschieden habe, eile ich diesem entgegen.
Das Kaffehaus befindet sich nur 100 Meter entfernt; aber der direkte Weg dorthin ist mir durch ein "highly valuable target" versperrt und deshalb muss ich einen fuenfminutigen Umweg in Kauf nehmen.
Das "highly valuable target ist ein Institut der Universitaet; es ist jenes Institut welches ich besuchen sollte und um welches (+unmittelbare Umgebung) ich einen grossen Bogen mache, um auf jeden Fall zu vermeiden auf irgendeinen Professor oder noch schlimmer Studenten, welche mich kennen, anzutreffen.
Etwas was ich auf jeden Fall verhindern moechte.
Ich mache also diesen Umweg, erreiche und betrete das Kaffehaus; bestelle einen cafe und einen toast und lese in den folgenden Stunden die heutigen Zeitungen und zwei Wochenzeitschriften.
Danach mache ich mich auf den beschwerlichen Umweg zurueck in die Wohnung und besuche auf den Umweg zurueck ein Schnitzelhaus, kaufe mir ein Schnitzel mit freedom fries, lasse mir dieses einpacken, eile in die 30 Meter entfernte Wohnung und speise dort.
Nach all diesen Anstrengungen des Vormittags lege ich mich fuer eine Stunde in das Bett und schlafe.
Ich stehe auf, pruefe das Wetter und verlasse die Wohnung.
Ich gehe zur Strassenbahnstation; warte dort und fahre mit der Strassenbahn bis zur Endstation.
Dort befindet sich ein wunderschoener Park, welchen ich taeglich besuche und spaziere in diesen hinein.
Erste Station sind zwei riesige Baeume, um welchen sich immer einige Eichoernchien tummeln.
Ich pflegte den Aberglauben, dass wenn ich eines oder mehrere der Eichoernchien erblicke, der betreffende Tag ein guter Tag ist.
Meistens erblicke ich eines der Eichoernchien, welche so wie ich emsig in ihrer Arbeit vertieft sind.
So auch heute; ich atme tief durch; auch heute ist ein guter Tag.
Ich spaziere ungefaehr eine halbe Stunde eine Anhoehe hinauf, verlasse den Park und bin in einem Wald; spaziere durch diesen und erreiche die Spitze des sich etwas westlich befindlichen Anhoehe eine Wiese.
Von dort hat man eien sehr schoene Aussicht auf die Stadt.
Ich setze mich in die Wiese und rauche ein Zigarette.
Nach einer Viertelstunde habe ich genug gesehen und spaziere die Anhoehe hinunter; nehme mein Handy zur Hand und rufe eine Bekannte in der Innenstadt an und frage diese, ob ich diese, so wie 2-mal woechentlich bei ihrem Arbeitsplatz besuchen kann.
Ja, passt; ich spaziere die Anhoehe hinunter und gelange zu einer anderen Strassenbahnendstation und fahre mit dieser zu einem in der Innenstadt gelegenen Verkehrsknotenpunkt.
Nach einer halben Stunde Fahrt mit der Strassenbahn erreiche ich diesen Verkehrsknotenpunkt, verlasse die Strassenbahn, spaziere durch den Verkehrsknotenpunkt und treffe auf einen, welcher sehr verdaechtig aussieht....vom Verhalten und Anzug wird es sich wohl um einen Staatsanwalt halten.....ich gelange auf die Strasse und treffe noch einige Andere; beide Parteien wohl interessiert daran, was ich an einem so speziellem Tag wie heute wohl mache.
Ich gehe 5 min bis zum Arbeitsplatz der Bekannten.
Die Bekannte arbeitet als Kellnerin in einem kleinen Programmkino und ist dort allein in der neben der Kinokasse sich befindlichen kleinen Bar taetig.
Die Bar befindet sich etwa 10 Meter unter dem Erdboden und ist ein feiner Platz....die Bekannte arbeitet ungefaehr 5-10 min in der Stunde; die restliche Zeit sitzt sie herum und so gelange ich zu ihr hin und sie spendiert mir, wie immer, ein Gratisbier, bietet mir einen neuangelaufenen Art-House Film anzuschauen....ich lehne ab und so trinken sie und ich im Laufe der naechsten zwei Stunden einige Bier....eine feine Frau....ich verlasse die Bekannte, die Bar um circa 22 Uhr, steige in die Haltestation vor dem Kino in die Strassenbahn ein, fahre einige Stationen, steige aus und kehre in die Wohnung zurueck.
Wie am fruehen Morgen, wie zu Mittag, wie immer, ist niemand anwesend.
Ich setze mich in das Wohnzimmer, koche einige Spaghetti, esse, schaue TV, rauche noch eine Zigarette, schaue TV und ziehe mich um Mitternacht in mein Zimmer zurueck.
Ich schalte das Handy aus, 0 Anrufe heute.
Es ist ein beinahe perfekter Tag, so wie gestern, so wie morgen sich einander sehr aehnelnd und wohl ist es solchermassen, dass es im Zentrum eines Sturms immer am ruhigsten ist.
Es ist sehr ruhig, auch wenn bereits seit laengerem ein unfassbarer Sturm um mich tobt, der taeglich an Intensitaet und Unfassbarkeit dazugewinnt.
Es ist ein beinahe perfekter Tag.
Ich schalte das Licht aus und lege mich schlafen.
Heute war mein 30.ter Geburtstag
Dreissig Jahre.
Es war ein beinahe perfekter Tag.

(anmerkung: als die bekannte die als kellnerin erfuhr, dass ich an jenem Tag geburtstag hatte und ich ihr nichts gesagt hatte, beschimpfte mich diese stundenlang.....am naechsten Tag meldeten sich dann noch einige Gratulanten)