giovedì, maggio 07, 2009

....schöne neue Welt....



Ich habe vor einiger Zeit einen Zeitungsartikel gelesen, in welchem es um das Prekariat in den westlichen Großstädten ging....in welchem verwahrlostem Zustand sich diese riesige Ansammlung von Menschen befand; wie diese wohnten, wie diese von Tag zu Tag ihren Abstumpfungsgrad noch weiter verschärften, wie diese sich gegenseitig das Leben zur Hölle machten, usw. usf.....
In diesem Artikel kam in doch sehr deutlichen Worten zum Ausdruck, wie sich alle sozialen Schichten untereinander immer schärfer abgrenzten....die Oberklasse in ihrem rund um die Uhr streng bewachten Villen; die Mittelschicht in ihren kinderfreundlichen Vierteln und dort diese Ausländergruppe und dort jene; jede soziale Schicht, welche allergrößten Wert darauf legte, unter sich zu bleiben und mittendrin, zwischen all diese scharfen Abtrennungen, befand sich das großstädische Proletariat....(meistens in den Randbezirken der Städte vorzufinden)....es sind jene, welche nichts mehr zu verlieren haben, denn gar nicht mehr an welchem Spiel auch immer teilnehmen....

Am härtesten und gnadenlosesten wird diese Abgrenzung in der Unterschicht betrieben....wie auch nicht....jene Unterschichtkreise, welche noch einen Funken Wohlstand haben, bis hin zu jenen Unterschichtkreisen, welche nur noch eine Dose Bier haben....Lebensumstände, jenseits jedlicher Menschlichkeit....und zwischen all diesen Dosen Bier und Funken von kleinstem Wohlstand, wachsen hundertausende Kinder in eine Welt hinein, die wirklich sehr, sehr wenig schönes zu bieten hat....

Was in dem Artikel als besonders gravierend geschildert wurde, ist die Tatsache, dass selbst zwischen Geringverdienern bzw. Menschen, welche überhaupt einen Lohn beziehen, wie z.B. Busfahrern, Angestellte bei Spionageindustrie-Unternehmen, wie Lidl oder Aldi oder die Angestellten der Globalplayer auf dem expandierenden Gastronomiesektor, wie der Döner-Laden um die Ecke oder das Gasthaus "Hinter dem Wald"; Kellnerinnen, Hostessen, Müllabfuhr, Call-Center-Sklaven; usw. usf.....also Menschen, welche ein monatliches Gehalt zwischen 600 und 1200 Euro monatlich beziehen, also vielleicht sogar über mehr Eigenkapital verfügen, als die Bank, in welcher diese ihr Geld deponieren; also Menschen, welche ein minimal-menschlichen Substandarts entsprechendes Auskommen im spätkapitalistischen Zeitalter, durch die von ihnen geleistete Arbeit ermöglicht wird; dass diese Gruppe also der Gering- bis MittelgutVerdienden, sich bereits vom verwahrlosten Prekariat in den Großstädten, in schärfster Art und Weise abgrenzen; nicht nur nichts mit diesen zu tun haben wollen, denn dass diese Gruppe der Gering- bis MittelgutVerdienden bereits in einem anderen Universum anzusiedeln ist; dass diese Gruppe von Gering- bis Mittelverdienden sich bereits auf einer gänzlich anderen Ebene sieht, als das großstädtische Prekariat; dass da schon riesige Unterschiede in Wohnverhältnissen, Lebensverhältnissen, Freizeitverhalten, Freundeskreis, Möglichkeiten, Perspektiven, Weiterbildung, soziales Verhalten bestehen....

Es bleibt also festzuhalten, dass bereits bei den Geringverdienenden, jene, welche als Putzfrau, als Schwarzarbeiter, auf dem Bau, in der Gastronomie, in Freizeitparks, als Taxifahrer, arbeiten, ein riesiger Unterschied, zu dem verwahrlosten, langzeitsarbeitslosen, perspektivlosen Prekariat besteht (wobei bei diesem ja anmerken sollte, dass das Prekariat in den westlichen Großstädten unaufhörlich wächst, während die Gering- und MittelgutVerdiener immer weniger werden).

Ohne Arbeit ist man also ziemlich wertlos, nicht nur im "Werte"system, nicht nur in der Gesellschaft, denn überhaupt und generell, dass bemerkt der Einzelne/die Einzelne spätestens dann, wenn sie oder er keine mehr hat....denn was folgt, ist der unvermeidliche Absturz durch alle sozialen Klassen hindurch....bis man dann sehr hart beim verwahrlosten Prekariat aufschlägt....

Und ich muss schon sagen, ich finde dass super, welche Welt man sich da im Westen zusammengebastelt hat (nicht dass es im Rest der Welt besser wäre, gänzlich im Gegenteil)....ist es etwa nicht solchermaßen, dass heutzutage ein großer prozentueller Anteil der jungen Menschen bei ihrer Partnerwahl, das Auto, dass derjenige fährt, für wichtiger halten, als dessen Charakter, dass all diese jungen ehrgeizigen Menschen ihr Leben wie einen Business-Plan planen, mit 4 Jahren schon Vorstandssitzungen im Kindergarten delegieren....dass sich ein Großteil der Menschen mit der X-Box weiterbildet und dass sehr, sehr viele ihre Beziehungen per Mausklick beenden....einer Welt also, in der nur das Gebot des Erfolges, des Geldes und der alles vereinnahmenden und zerstörenden Oberfläche, zählen....dass die Pharmaindustrie für 5 % der Menschheit ihre Medikamente entwickelt; dass Life-Style Produkte wichtiger sind als Grundnahrungsmittel....dass alles getan wird, um die Unsolidarität zwischen den Menschen massiv zu fördern und keiner sich um den nächsten kümmert und wenn man dies sagt, gleich als Verrückter bezeichnet wird....
Das mehr Frauen mit Plastikbrüsten herumlaufen, als Hühner gackern; dass alles und alles und alles sich auf das Geld reduziert....

....das Übliche....ich weiß....

Vor einiger Zeit besuchte ich die Internetseite vom Stern-Magazin (www.stern.de)....las einige Artikel über dies und jenes....neue Spionagetechniken von Aldi....und gelangte dann zur Kultur....der deutschen Hochkultur.....erster Artikel....DSDS....die Schlampe und Bohlen....zweiter Artikel....Germany`s next Topmodel und Klum....dritter Artikel....Jürgen Drews oder einer seiner so erfolgreichen Konsorten....
....Bohlen, Klum und Drews....
....wirklich tolle Kultur hat mann und sie....